Löwenzahn - gesund und lecker

 

"Wie bitte? Unkraut ist das!, Wächst überall! Dem kommt man nur schwer bei", denkst Du jetzt bestimmt.

 

Aber mal ehrlich! Wenn auf einer Wildwiese kein Löwenzahn steht, den man leicht an seiner wunderschönen gelben Farbe ausmachen kann, fehlt doch auch was, oder?

 

Und wer findet es nicht toll - auch als Erwachsener - die Samen des Löwenzahns auf die Reise zu schicken, wenn die Blüte zur Pusteblume gereift ist? Ich jedenfalls liebe es noch immer!

 

Anfang April ist oft bereits alles übersät von Löwenzahn. Ich glaube ja, dass dies nicht ohne Grund so ist und sehe es als Geschenk und Aufforderung der Natur, uns mit dem Löwenzahn und seinen Wirkstoffen bereits früh in der hellen Jahreshälfte näher auseinanderzusetzen und für uns zu nutzen.

 

Das werde ich an dieser Stelle jetzt machen und alles zusammentragen, was es zu dieser Pflanze zu sagen gibt. Und ich kann jetzt schon versprechen, dass ist eine ganze Menge.

 

Heilwirkung

 

Die meisten Gartenbesitzer betrachten den Löwenzahn als lästiges Unkraut. Aber immer mehr Menschen erkennen, was für ein Wunderkraut er in Wirklichkeit ist. Er heilt nicht nur, sondern trägt, regelmäßig verzehrt, maßgeblich zur Bewahrung unserer Gesundheit bei.

Jeder weiß, dass Löwenzahn eine äußerst unverwüstliche Pflanze ist, die in kleinsten Asphaltritzen vortrefflich gedeit und selbst sommerlicher Mittagshitze trotzt. Aber gerade dieser ungewöhnliche Überlebenswille ist es, der den Löwenzahn so wertvoll macht für all jene, die wissen, wie man die guten Eigenschaften aus der Pflanze rauszieht und zum Wohle der Gesundheit nutzt. Man sagt, dass sich die Eigenschaften, wie Lebenskraft, Zähigkeit oder Unempfindlichkeit, auf den Anwender überträgt.

Löwenzahn kann in Form von Salat, Tee, Pflanzenpresssaft, Kaltwasserauszug, Kaffee, Wein oder Löwenzahnwurzelextrakt genutzt werden. Um bemerkenswerte Ergebnisse für die Gesundheit zu erzielen, sollte man das Präparat kurweise über mehrere Wochen regelmäßig einsetzen.

Als Tee, Salat ,Presssaft sowie Wurzelextrakt hat der Löwenzahn großen positiven Einfluss des Löwenzahns auf sämtliche Organe, die an der Verdauung beteiligt sind, weil er Magensaftsekretion anregt, appetitanregend und außerdem krampflösend wirkt. Man setzt ihn deswegen gerne verdauungsbeschwerden und Völlegefühl ein.

Löwenzahn wirkt anregend auf die Galleproduktion und verbessert den Fettstoffwechsel der Leber. Sie wird traditionell als Heilpflanze bei Problemen mit der Leber oder der Galle, wie Hepatitis, Gallensteinen oder Leberzirrhose eingesetzt.

Bei Problemen mit dem Blutzuckerspiegel oder Diabetes soll eine tägliche Tasse Löwenzahntee oder etwas Löwenzahnextrakt harmonisierend auf ein bestehendes Ungleichgewicht wirken.

Ähnlich wie Ginseng wird die Wurzel des Löwenzahn als stärkendes Tonikum bei allgemeinen Schwächezuständen eingesetzt, um die Körper wieder auf Touren zu bringen. Die Löwenzahnwurzel stärkt Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, den Darm und Magen. Zudem hat sie die Eigenschaft, Giftstoffe aus dem Körper zu ziehen.

Löwenzahn wirkt harntreibend, versorgt außerdem den Körper mit wichtigen Mineralstoffen, wie Kalium. Während die synthetischen umgangssprachlich bekannten "Wassertabletten" (Diurtika) zwar auch harntreibend sind, schwemmen sie aber gleichzeitig die Mineralstoffe aus, so dass es bei unsachgemäßer Einnahme zu Mineralstoffmangel kommen kann. Der Löwenzahn wird also gerne bei Harnwegsinfekten, Reizblase und anderen Erkrankungen des Urogenitaltraktes eingesetzt.

 

Verwendungsformen

  • Löwenzahntee könnte man natürlich auch einfach aus den getrockneten Blättern kochen, die Wurzel ist aber wesentlich gehaltvoller. Im Frühjahr werden vor der Blüte Löwenzahnwurzeln gesammelt, trocken gesäubert (nicht waschen, sondern abbürsten), längs in Streifen geschnitten und an einem luftig-warmen Ort getrocknet. Von diesen trockenen Wurzeln werden über Nacht ca. 2 TL pro Tasse über Nacht in kaltem Wasser angesetzt. Am nächsten Tag wird der Tee kurz aufgekocht. Man trinkt davon täglich 3 Tassen.
  • Frischen Pflanzenpresssaft kann man leicht selbst herstellen. Am Besten geht das mit einer guten Saftpresse oder einem leistungsfähigen Entsafter. 3x täglich werden für jeweils 50 ml Saft die Löwenzahnblätter entsaftet. Diesen Saft trinkt man ganz langsam auf leeren Magen, mindestens 30 Minuten vor den Mahlzeiten. Löwenzahnsaft gibt es als hochwertiges Bio-Produkt auch in Form eines Presssaftes im Handel.
  • Die Anwendung von Löwenzahnwurzelextrakt ist ebenfalls denkbar einfach, wenn auch eine Eigenherstellung kaum möglich ist. Die Wurzeln für einen hochwertigen Löwenzahnextrakt werden zu einem Zeitpunkt geerntet, wenn der Gehalt an Vitalstoffen in den Wurzeln am höchsten ist. Der dickflüssige Saft wird so schonend aus den Wurzeln gewonnen, dass die wertvollen Inhaltsstoffe größtenteils erhalten bleiben. Von diesem Extrakt nimmt man mehrmals täglich einen Viertel Teelöffel oder eine Messerspitze, speichelt es gut ein und lässt ihn im Mund einen Moment wirken, bevor man ihn runterschluckt. Man kann den Löwenzahnwurzelextrakt auch in Kräutertee oder erhitzten Wasser rühren und langsam trinken.

Äußerlich angewendet kann der Löwenzahn bei Hühneraugen, Hornhaut und Warzen helfen, indem man über mehrere Wochen mindestens 2x täglich die betroffenen Stellen mit dem milchigen Pflanzensaft aus den Löwenzahnstängeln betupft. Dieser Saft kann auch zur schonenden Behandlung, bzw. Heilung von Wunden oder Insektenstichen eingesetzt werden, weil es antibakterielle bzw. entzündungshemmende Eigenschaften besitzt.

 

Superfood Löwenzahn

 

Löwenzahn ist nicht nur ein tolles Heilkraut, sondern auch ein nahrhaftes Lebensmittel. Und so sehr die Gartenbesitzer den Löwenzahn bekämpfen, so sehr lieben die Köche ihn als kulinarische Delikatesse. Wenn der Löwenzahn mit einer langen Liste von guten Eigenschaften für die Gesundheit beeindruckt, so muss man auch an dieser Stelle einfach nochmal erwähnen, dass er ein Vielfaches an Vital- und Mineralstoffen enthält, als so manch anderer Salat, z.B. Kopfsalat:

  • 40x soviel Vitamin A
  • 9x soviel Vitamin C
  • 4x soviel Vitamin E
  • 8x soviel Calcium
  • 4x soviel Magnesium
  • 3x soviel Eisen
  • 2x soviel Proteine

Aber das ist noch nicht alles. Auch mit Kalium und vielen anderen Mineralstoffen, Spurenelementen und bioaktiven Pflanzenstoffen wie z. B. Bitterstoffen und Flavoniden geizt der Löwenzahn nicht. Und für die Leute, die nicht ländlich wohnen oder einfach keine Lust haben, Löwenzahn frisch zu pflücken, gibt es mittlerweile Pulver aus den schonend getrockneten und pulverisierten Löwenzahnblättern, z.B. für Smoothies, welches zudem überraschend günstig ist.

 

Nicht zuletzt wegen seiner zahlreichen guten Eigenschaften hat Löwenzahn mittlerweile seinen Platz in der Küche gefunden, wenn auch einen kleinen. Dabei sind seine Einsatzmöglichkeiten beeindruckend vielfältig. Was natürlich auch daran liegt, dass man praktisch mit der gesamten Pflanze etwas anstellen kann.  Die Blätter können als Salat, Gemüse, Suppe, Saft, Smoothies oder Tee zubereitet werden.  Die Blüten lassen sich zu Wein, Bier, Gelee, Sirup oder kapern verwandeln oder als essbare Dekoration Gerichte aller Art.

 

Aus den Wurzeln kann man sich sogar gesunden Kaffee herstellen.

Und zwar so:

Rösten Sie unter stetigen Wenden getrocknete Wurzelstücke in einer fettfreien Pfanne (Vorsicht: die Wurzelstücke dürfen nicht schwarz werden). Anschließend können die gerösteten Stückchen zu feinem Pulver gemahlen werden. Pro Tasse gibt man ca. 1 TL von dem Löwenzahnwurzelpulver in kochendes Wasser, lässt es eine halbe Minute lang ziehen (wer es mag - auch länger). Fertig!

 

 

Rezepte

 

Löwenzahnkapern

 

Zutaten

  • 2-3 Handvoll junge Löwenzahnknospen
  • 200 ml Kräuteressig
  • 200 ml Wasser
  • 2 TL Salz
  • 1 Glas mit Schraubdeckel

Zubereitung

  1. Die Knospen in Salzwasser wässern (um versteckte Insekten rauszutreiben)
  2. Den Kräuteressig mit Wasser und Salz aufkochen
  3. Die Knospen ca. 30 Sekunden darin blanchieren
  4. Unmittelbar danach die Knospen in das Glas geben
  5. Den Essig-Sud bis zum Glasrand drübergießen
  6. Glas fest verschließen, auf den Kopf stellen und abkühlen lassen

Die Kapern 3-4 Tage ziehen lassen. Zur Haltbarkeit kann ich leider nichts sagen, weil sie immer relativ schnell aufgebraucht sind.

 

Löwenzahn-Sirup (ein extrem leckerer Honigersatz, der fast nichts kostet)

 

Zutaten

  • 2-3 Handvoll Löwenzahnblütenblätter
  • Saft einer 1/2 Zitrone
  • 500 ml Wasser
  • 500 gr. Rohrzucker

Zubereitung

  1. Das Wasser zum Kochen bringen, runterschalten
  2. Die Blütenblätter ins Wasser und ca. 10 Minuten köcheln lassen
  3. Über Nacht ziehen lassen
  4. Am nächsten Tag Rohrzucker und Zitronensaft dazugeben
  5. Unter stetigen Rühren einkochen, bis die Flüssigkeit merkbar eindickt

Den Sirup noch heiss in Gläser abfüllen. Vorsicht beim Abfüllen! Verbrennungsgefahr!

 

 

Natürlich ist es längst nicht alles, was es zu dieser Wunderpflanze zu sagen gibt. Schönheitstipps, weitere Kochrezepte (z.B. Löwenzahnblütentempura, knusprig gebratene Löwenzahnblüten, Smoothies, etc), noch mehr Wissenswertes in meinem E-Book " Ein Bügeleisen für die Seele - Ein Detox- und Wellnessratgeber"

(Erscheinungstermin ist noch nicht festgelegt)

 

28.07.2015